1. |
Es waren zwei Königskinder,
Die hatten einander so lieb,
Sie konnten zusammen nicht kommen,
|: Das Wasser war viel zu tief. :| |
2. |
''Ach liebster,
kannst du nicht schwimmen? so schwimm herüber zu mir!
Zwei Kerzen will ich hier an-zünden,
|: Und die sollen leuchten dir.'' :| |
3. |
Das hört eine falsche Nonne,
Die tat, als ob sie schlief.
Sie tat die Lichter auslöschen,
|: Der Jüngling ertrank so tief :| |
4. |
''Ach Fischer, liebster Fischer,
Willst du verdienen großen Lohn?
So wirf dein Netz ins Wasser,
|: Und fisch mir den Königssohn!'' :| |
5. |
Er warf das Netz ins Wasser,
Es ging bis auf den Grund;
Er fischte und fischte so lange,
|: Bis er den Königssohn fand. :| |
6. |
Sie schloß ihn in ihre Arme
Und küßt' seinen bleichen Mund:
''Ach, Mündlein, könntest du sprechen,
|: So wär mein jung Herz gesund.'' :| |
7: |
Sie schwang um sich ihren Mantel
Und sprang wohl in den See:
''Gut' Nacht, mein Vater und Mutter,
|: Ihr seht mich nimmermeh'!'' :| |
8: |
Da hörte man Glockengeläute,
Da hörte man Jammer und Not,
Da lagen zwei Königskinder,
|: Die waren beide tot. :| |