Der Winter ist ein rechter Mann

Volkslied
Text: Matthias Claudius
Melodie: Johann Friedrich Reichardt

1. Der Winter ist ein rechter Mann,
kernfest und auf die Dauer;
sein Fleisch fühlt sich wie Eisen an
und scheut nicht süß noch sauer.
2. Aus Blumen und aus Vogelsang
weiß er sich nichts zu machen,
hasst warmen Trank und warmen Klang
und alle warmen Sachen.
3. Wenn Stein und Bein von Frost zerbricht
und Teich und Seen krachen;
das klingt ihm gut, das hasst er nicht,
dann will er tot sich lachen.
4. Sein Schloss von Eis liegt ganz hinaus
beim Nordpol an dem Strande,
doch hat er auch ein Sommerhaus
im lieben Schweizerlande.
5. Da ist er denn bald dort, bald hier,
gut Regiment zu führen,
und wenn er durchzieht, stehen wir
und seh'n ihn an und frieren.

Noten und Texte — pdfmidi

Das erschienene gedicht unter dem Titel „Ein Lied hinterm Ofen zu singen” erschienene 1783. Der Winter ist ein rechter Mann von Matthias Claudius ist vielfach vertont worden. Im 19. Jahrhundert fand das lied „Der Winter ist ein rechter Mann” einzug in Schulen.

Melodie